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Global Pop News 04.01.2024

Prozess gegen Young Thug geht weiter

Stand: 04.01.2024, 09:55 Uhr

Prozess gegen Rapper Young Thug geht weiter | Kolumbiens Präsident Gustavo Petro überstützt Residente | Rekordjahr für Sängerinnen in Großbritannien | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Bamdad Esmaili / Joyce Lok Teng Lee

Prozess um Young Thug geht weiter

Seit fast zwei Jahren sitzt US-Rapper Young Thug im Gefängnis. Ihm wird Bandenkriminalität vorgeworfen. Seit Ende November wird ihm der Prozess in Atlanta gemacht. Am Dienstag ging der Prozess nach wochenlanger Verzögerung weiter. Grund dafür war eine Messerattacke gegen einen Mitangeklagten Mitte Dezember. Dieser hat die Attacke überlebt, sein Zustand soll stabil sein.

Das Gericht nimmt an, dass diese Attacke mit dem Prozess in Verbindung steht. Deshalb hat es angeordnet, dass der Mann in der Haft zukünftig von seinen Mitangeklagten getrennt wird. Der Verdacht ist vermutlich, dass er Young Thug belasten könnte und deshalb attackiert wurde.

Young Thug ist unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, die Anstiftung zu einer Straftat, Waffen- und Drogenbesitz angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft soll der Südstaaten-Rapper Chef einer kriminellen Straßenbande namens "Young Slime Life" also YSL sein. Die Verteidiger bestreiten die Anschuldigungen. Sie behaupten, dass YSL einfach der Name einer Plattenfirma sei: Young Stoner Life.

Der Prozess wird mindestens sechs Monate dauern. Neben Zeugen werden auch die Texte von Young Thug vor Gericht als Beweismittel herangezogen. Wenn Young Thug als Kopf der Bande verurteilt wird, kann er stellvertretend für die von YSL verübten Straftaten verurteilt werden. Auch wenn er von den einzelnen Straftaten nicht mitbekommen hat. Im schlimmsten Fall drohen Young Thug 120 Jahre Haft.

Gustavo Petro unterstützt Residente

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat einen der größten Rapper der spanischsprachigen Welt retweetet: Residente - und der ruft zu einem Konzert zur Unterstützung der Palästinenser auf. In einer Videobotschaft hat der Latin-Rapstar aus Puerto Rico den Krieg von Israel gegen die Hamas verurteilt. Residente ist Teil des Duos Calle 13 und hat eine Riesenreichweite. In seinen Lyrics und auf Social Media äußert er sich oft zu Politik - mit wenig Kompromissbereitschaft. Auch im Konflikt zwischen Israel und der Hamas schlägt er sich klar auf eine Seite.

Residente erzählt in dem Video, dass er seit Oktober entschieden habe, die Veröffentlichung seiner Platte nach hinten zu verschieben. Grund seien die Ereignisse im Gazastreifen, die er als "Genozid" bezeichnet. Zum Schluss fragt er: "Seit wann sind wir so unmenschlich geworden?". Residente ruft andere Musiker dazu auf, das Thema ebenfalls aufzugreifen.

Retweetet hat es dann auch der kolumbianische Präsident Gustavo Petro. Der Politiker will die Reichweite Residentes für sich nutzen. Petro unterstützt die Palästinenser, er verurteilt Israel und hat Israels Präsident Netanyahu beleidigt. Im Oktober hat er angekündigt, dass sein Land eine Botschaft in Ramallah, dem Sitz der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland, eröffnen werde.

Dabei hatten Israel und Kolumbien gute Beziehungen vor allem im Waffenhandel. Das Exportgeschäft ist aber ins Stocken geraten, weil sich Kolumbien geweigert hat, den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zu verurteilen. Die Beziehungen wurden dann vom israelischen Außenministerium eingefroren.

Rekordjahr für Sängerinnen in Großbritannien

In Großbritannien feiern weibliche Popstars ein Rekordjahr in den Single-Charts. In den UK-Top10-Singles waren sieben Frauen dabei. Das ist die höchste Zahl in mehr als 70 Jahren der Geschichte der britischen Single-Charts. So stand Miley Cyrus zehn Wochen mit "Flowers" auf Platz 1 oder Sza mit "Kill Bill" auf Platz 7. Sängerin PinkPantheress hat es mithilfe von TikTok und ihrem unwiderstehlichen Clubsound eben auch auf die Liste geschafft.

Insgesamt waren Frauen ganze 31 Wochen an der Spitze der Charts. Rundum war das Jahr 2023 aus Sicht der britischen Musikindustrie ein sehr erfolgreiches Jahr. Seit neun Jahren wächst die Musikindustrie dort. Verkäufe und Streams sind um 10 Prozent auf fast 183 Millionen Alben gestiegen. Audiostreams hatten innerhalb des letzten Jahres ein Rekordhoch. Davon können also jetzt auch immer mehr Frauen in der Musikbranche profitieren.

Bei uns in Deutschland waren Sängerinnen im Vergleich zu Großbritannien nicht so erfolgreich. In der Jahresauswertung der Offiziellen Deutschen Single Charts waren Dank Nina Chuba, Taylor Swift oder Ayliva 26 Künstlerinnen dabei. Immerhin doppelt so viel wie das Jahr davor. Aber da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Einen Rekord hat Taylor Swift im vergangenen Jahr bei uns geknackt: Sie hat sieben Alben in die Top 100 des Jahres gebracht, so viele wie niemand sonst. Nicht ohne Grund ist sie vom Time Magazine zum "Person of the Year" ernannt worden.

Übrigens wir bei Cosmo haben schon lange einen Trend gesetzt und spielen geschlechter-ausgewogen und haben auch einen fem.power-Channel wo nur Musik von weiblichen Artists läuft.