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Popstar Madonna während des Konzerts in Rio auf der Bühne

Global Pop News 06.05.2024

Madonna spielt vor Millionen in Rio

Stand: 06.05.2024, 16:21 Uhr

Madonna hat das größte Konzert ihrer Karriere gespielt | Neue Doku "Rap&Revolution Iran" | Reaktion auf Forderung nach ESC-Boykott | Neuer Song von Channel Tres | Lamar vs. Drake Beef erreicht Höhepunkt | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Anna Kravcikova & Joyce Lee

Madonna hat am Wochenende das größte Konzert ihrer 40-jährigen Karriere gespielt: Kostenlos am Copacabana Strand. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind zu ihrem Auftritt in Rio de Janeiro gekommen und haben den Sandstrand in eine riesige Tanzfläche verwandelt. Andere haben von ihren Balkons zugeschaut, oder vom Meer aus auf Booten. Zwei Stunden lang hat Madonna gespielt, bis tief in die Nacht. Sie hat sich als großer Brasilien-Fan geoutet und sagte, Rio sei der schönste Ort der Welt. Mit dem Auftritt hat Madonna ihre Welttournee abgeschlossen. Sie hat während ihrer "Celebration Tour" 80 Konzerte in Europa, den USA und Mexiko gespielt. Bei diesem einzigen Konzert in Rio waren mehr Menschen als bei allen ihren Konzerten der letzten drei Jahre zusammen. Madonna hat auch brasilianische Global Pop Stars mit auf die Bühne geholt, zum Beispiel die Queer-Ikone und Sängerin Pabllo Vittar. Außerdem haben brasilianische Trommler das Konzert von Madonna angeheizt und neue Versionen von Songs wie "Music" begleitet.

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Auch Superstar Anitta war mit ihr zusammen bei ihrem Megahit "Vogue" auf der Bühne. Es sind viele queere Tänzer auf die Bühne gekommen und haben performt wie bei einem Event der Ballroom-Szene. Im Hintergrund gab es Bilder von wichtigen Personen der queeren Szene und auch vom Stonewall-Aufstand in New York aus dem Jahr 1969, als Polizeibeamte Personen der LGBT-Community angegriffen haben.

Neue Doku: "Rap&Revolution Iran" von Omid Mirnour

In "Rap&Revolution Iran" geht es um den iranischen Rap und seine Anfänge sowie um revolutionäre Rapper und Rapperinnen, die sich in ihrer Kunst kritisch mit der Regierung auseinandersetzten und dafür zum Teil das Land verlassen mussten, inhaftiert oder zum Tode verurteilt wurden. Letzteres geschah auch Toomaj, einer der Schlüsselfiguren der Frauen-Leben-Freiheit-Proteste. Er sitzt derzeit im Gefängnis. Ihm wird unter anderem Propaganda gegen die Regierung und Anstiftung zu Unruhen vorgeworfen.

Für den deutsch-iranischen Dokumentarfilmer Omid Minour aus Berlin ist Toomaj der iranische Tupac. Für ihn ist Toomaj der Grund, warum es "Rap&Revolution Iran" gibt.

"Als ich gesehen habe, wie er in seinen Rapsongs wirklich sein Leben riskiert, für Menschenrechte einsteht, da hatte ich die Pflicht, als Filmemacher quasi das Gleiche zu tun und meine Skills zu nutzen und ebenfalls darüber aufzuklären, was im Iran eigentlich abgeht." Omid Minour, Dokumentarfilmer

Für Omid Mirnour war es beeindruckend zu sehen, welche Wirkung iranische Rapper und Rapperinnen haben und wie sie über soziale Themen und für Menschenrechte rappen. Ziel sei es, möglichst viel Aufmerksamkeit auf die iranischen Rapper zu lenken und so hoffentlich etwas an ihren Urteilen ändern zu können.

In der Dokumentation kommen auch Rapper aus Deutschland zu Wort, die einen persönlichen Bezug zum Iran haben, wie Xatar oder Nimo. Sie erzählen von den Zuständen im Iran und mit welcher Gewalt Menschen im Iran bestraft werden, wenn sie die Regierung kritisieren oder im Gefängnis landen. Andere Rapper erzählen, wie sie den Iran sehen.

"Rap&Revolution Iran" von Omid Mirnour ist auf dem YouTube Kanal von 16bars zu sehen.

Reaktion auf Forderung nach ESC-Boykott

Der Eurovision Song Contest findet diese Woche in Malmö statt. Und die Teilnahme von Israel ist bei vielen Musikfans auf Kritik gestoßen. Es gab viele Boykott-Aufrufe und Petitionen, vor allem von schwedischen Artists. Jetzt meldet sich die Gewinnerin aus dem Jahr 2016 zu Wort, Sängerin Jamala aus der Ukraine. Sie sieht die Boykott-Aufrufe nicht so leicht, denn für die Ukraine sei es wichtig, aufzutreten.

"Wir können es uns nicht leisten, in Zeiten des Krieges auf einen solchen Wettbewerb zu verzichten. Es gibt jetzt viele Kriege in der Welt und es ist natürlich nicht einfach, ständig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, damit die Menschen nicht müde werden, unseren Krieg zu sehen." Jamala

Dass die Stimmung durch die Teilnahme von Israel ziemlich aufgeheizt ist, zeigt auch die neue Regelung vom Eurovision Song Contest: Palästina Flaggen wurden in der Malmö Arena verboten.

Neuer Song von Channel Tres

Channel Tres ist Produzent, DJ, Sänger und Rapper aus Compton und anscheinend ein großer Fan des Berliner Kult-Klubs Berghain. Denn er hat ihm jetzt zusammen mit dem Künstler Barney Bones einen Song gewidmet. Der elektronische Track ist von seinem Auftritt im Berghain vor genau einem Jahr inspiriert. Channel Tres sagt, dass dort alle gleich seien und der Fokus sei nur auf der Musik und dem Gefühl, frei zu sein und sich zu amüsieren. Er wollte die Erfahrung durch Musik dokumentieren, damit er diese Erinnerung immer in seinem Leben hat. Dadurch könne er dieses Gefühl und die Erfahrung noch einmal erleben, wenn er den Song "Berghain" performt, sagt Channel Tres. Außerdem hat Channel Tres auch sein Debütalbum "Head Rush" angekündigt, welches am 14. Juni erscheint.

Lamar vs. Drake Beef erreicht Höhepunkt

Es ist der größte HipHop Beef des Jahres: Kendrick Lamar und Drake werfen sich mittlerweile fast täglich in verschiedenen Diss-Tracks verschiedene Vorwürfe an den Kopf. Am Wochenende kommt der verbale Schlagabtausch zu seinem Höhepunkt: Drake betitelt Kendrick Lamar in seinem Song "Family Matters" als heuchlerischer Aktivist, wirft ihm Untreue und häusliche Gewalt vor. Das lässt Kendrick nicht auf sich sitzen: Nur ein paar Minuten später veröffentlicht er mit "Meet the Grahams" seinen dritten Diss-Track innerhalb einer Woche. Er adressiert darin Drakes Sohn, seine Mutter und seinen Vater. Außerdem spricht er eine angebliche Tochter von Drake an, die Drake geheim halten soll. Nicht einmal 24 Stunden später legt Kendrick Lamar nach und wirft Drake im neusten Song "Not Like Us" Pädophilie vor. In der Nacht von Sonntag auf Montag reagiert Drake dann mit dem Song "The Heart Part 6". Es ist jedoch weniger ein Diss-Track, mehr eine Art Rückzieher, in der er alle Vorwürfe zurückweist und von Kendrick fordert, seine Anschuldigen besser zu checken, da sie nicht auf Fakten basieren würden.